Wie ich bereits in meinen Blog - Beiträgen vom 15.07.2011 und vom 12.08.2011 über Transition Town´s und Permakultur berichtet habe, möchte ich hier nochmals einen eigenen Beitrag zur Permakultur veröffenlichen. Ich habe zu diesem Thema einige E-Mails von Ihnen erhalten und stelle somit fest, dass hier ein reges Interesse hinsichtlich dieser Themen in Umlauf ist. Dies erfreut mich natürlich sehr und so stelle ich die Permakultur in insgesamt 2 Teilen nochmals vor. Weitere Informationen und zusammenhängende Themen können Sie auch hier erlesen.
Permakultur – Der Leitgedanke und Ursprung
Die Australier Bill Mollison und David Holmgren prägten in den 70 Jahren den Begriff Permakultur. Sie bezeichneten ihn als eine dauerhafte Landwirtschaft, als "permanent agriculture". Anlehnend an natürliche Ökosysteme hatten sie Grundsätze dazu entwickelt Systeme zu erschaffen, die vor allem aus Pflanzen und Tieren bestanden und die den Menschen nützen würden.
Ihr Fokus lag auf Stabilität, Produktivität und Komplexität, sodass essbare Landschaften entstehen würden, die den Prinzipien und Mustern der Natur weitgehend entsprechen und gleichzeitig einen Überfluss an Lebensmitteln, Energie und Biomasse liefern konnten. Mit diesem Konzept reifte mit den Jahren eine Vision einer dauerhaften und nachhaltigen Kultur, einer "permanent culture" heran.
Permakultur - Grundprinzipien
Das Grundprinzip ist ein ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiges Wirtschaften mit allen Ressourcen. Dabei stehen u.a. erneuerbare Energien und naturnahe Stoffkreisläufe im Vordergrund.
Das Konzept:
Systeme, in den das Zusammenleben von Menschen, Tieren und Pflanzen rücksichtsvoll so miteinander kombiniert wird, dass die Bedürfnisse aller adäquat erfüllt werden, nennt man permakulturell gestaltete Lebensräume. Bei der Planung werden bereits großflächige, integrative Denkansätze erfasst, welche dann in die verschiedenen Bereiche von Systemtheorie, Biokybernetik und Tiefenökologie mit einfließen. Besonderer Aufmerksamkeit gilt den Beziehungen zwischen den Elementen um diese optimal für den Aufbau produktiver Systeme zu nutzen.
Es wird insbesondere darauf geachtet, dass auch für die nachfolgenden Generationen die Planung und Umstrukturierung bzw. Weiterentwicklung dieses Konzeptes produktiv und offen bleibt. Gleichzeitig schaut man auf eine bestmögliche Integration der ökologischen, ökonomischen und sozialen Bedürfnisse des jeweiligen Systems, damit es sich langfristig selbst regulieren bzw. durch minimale Eingriffe in einem dynamischen Gleichgewicht gehalten werden kann. Als Vorbild hierfür dienen dabei die täglich beobachtbaren Selbstregulationsprozesse in Ökosystemen wie etwa Wälder, Seen und Meere.
Lineares Denken und Handeln, dessen destruktive Folgen mehr und mehr erkannt werden, wird nach und nach in den Hintergrund rücken und vom systemischen Denken und Handeln ersetzt werden. So kann man an langfristigen und nachhaltigen Lösungen hinzugewinnen und braucht diese nicht weiter, wie momentan teilweise noch der Fall, räumlich und zeitlich zu verschieben, sodass daraus abermals Probleme entstehen und diese Endlosschleife keinerlei Öffnung für ein kreatives Umstrukturieren lässt. Authentisches Sein und Wahrheitsfindung sind hier ebenfalls genau so wichtig wie das Handeln mit Herz und einem globalem Interesse an der Erde und ihren Bewohnern. Eben an allem, was lebt!
Permakultur in der Gegenwart
Die Grundidee hat über die Jahre viele Menschen inspiriert. Das Konzept der Permakultur wurde immer wieder aufgegriffen und beständig weiter entwickelt. Permakultur kann heute mittlerweile alles sein und diese Grundgedanken finden sich heutzutage überall auf der Welt, sodass die Permakultur – Konzepte und Gedanken Einzug in völlig unterschiedliche Bereiche des alltäglichen Lebens gehalten haben.
Man findet sie bei der Gestaltung von sozialen Strukturen einer Gemeinschaft, bei der Erfindung eines Abwassersystems oder bei der Entwicklung von Software. Die Zahl der Aktiven und Interessierten wächst von Jahr zu Jahr und dieser Trend ist insbesondere seit Beginn des neuen Jahrtausends zu beobachten.
Die Entwicklung hinsichtlich der Permakultur ist individuell. Dies zeigt sich sowohl in der Theorie, als auch in der Praxis, denn, jede Frage hierzu und jede Situation, fordern eine eigene Lösung. Es wird nach dem passenden Puzzle geschaut, jenes, welches für die anstehende Situation das stimmigste ist. Individualität, Kreativität und Flexibilität stehen im stetigen, dynamischen Wandel zueinander und ergänzen sich, um in dieser schnelllebigen Zeit Schritt halten zu können.
Weitere Details und Informationen zu diesem Thema erfahren Sie in Teil 2 "Was bedeutet eigentlich Permakultur"? und ich würde mich freuen, wenn Sie dann auch wieder in meinem Blog vorbeischauen würden.
Bild:‚©Maja Dumat / PIXELIO.de'
|