Themenbeiträge Umwelt

Transition Town Teil 2

Autorin: Ute Kowalski, 12.08.2011

, zuletzt modifiziert von Administrator am 16.05.2019 um 20:56:09


Immer mehr bemerkt man den stetigen Wandel der Zeit. Er macht sich in den verschiedensten Bereichen unserer Welt bemerkbar. Mal erscheint er uns in kleinen Dingen des alltäglichen Lebens, mal in etwas größeren und hin und wieder treten bereits richtige Schübe des aktiven Wandels auf. So auch in vereinzelten Städten.

Die Städte des Neuen Zeitalters werden auch Transition-Town´s genannt. Städte im Übergang, Städte im Wandel (siehe auch: Transition Town Teil 1). Der Hauptaugenmerk dieses Städtekonzeptes liegt hier im ganzheitlichen Ansatz. So werden u.a. bei der Ausrichtung und Gestaltung des eigenen Lebensraumes alle lokalen Gegebenheiten mit einbezogen um sie optimal und nachhaltig zu nutzen. Eine wichtige Rolle dieses Städtekonzeptes ist die Selbstversorgung durch den eigenen Nahrungsmittelanbau, bei dem die symbiotischen Eigenschaften von Pflanzen und Tieren berücksichtigt und so gut kombiniert werden, dass hierdurch ein äußerst ertragreiches, stabiles, hochvernetztes lokales Ökosystem entstehen kann.

Des Weiteren legt man einen hohen Wert auf ein allgemeines, liebevolles Umgehen mit der Natur, den Menschen, Tieren und Pflanzen und stellt so ein gesundes, balanciertes Gleichgewicht her, welches sich in allen Sparten der Permakultur wiederspiegeln wird. Mit berücksichtig werden bei diesem Projekt noch zwei weitere wichtige Aspekte. Der Klimawandel und das Erdölfördermaximum (Peak Oil). Durch die Nutzung fossiler Energieformen durften wir zwar einen ungeheuren technologischen Schub erfahren, werden jedoch jetzt und wie bereits seit einigen Jahren mit den dazugehörigen sozialökologischen Problemen konfrontiert.

Mittlerweile ist mehr und mehr der gesunde Menschenverstand gefragt oder besser, das gesunde, balancierte Menschenfühldenken. Auch hier verspüren wir bereits den Einzug, das Einfließen der femininen Energie die uns darauf zurück besinnen lässt, dass wir Mutter Erde nicht kontinuierlich ausbeuten können, dass ihre Ressourcen uns nicht ewig zur Verfügung stehen, dass wir ihr auch Ruhe gönnen müssen um sich wieder zu erholen und um ihr gleichwertige Dinge zur Verfügung zu stellen,, die wir ihr vorher entnommen haben.

Und dennoch ist durch diese Ungleichgewichte und des Raubbaus an Mutter Erde, den Menschen, Tieren und Pflanzen ist ein neues Bewusstsein entstanden. Die Menschen entwickeln ein aktives und verantwortungsvolles Bewusstsein für sich selbst, Ihren Nächsten und seine Umwelt. So begannen die ersten Konzepte für die Transition-Town´s, in denen erst einige wenige Menschen damit begannen, sich wieder auf das Wesentliche im Leben zurück zu besinnen.

Sie machen sich stark für eine nachhaltige und resiliente Lebensweise (Resilenz: Widerstandsfähigkeit einer lokalen Gesellschaft gegenüber externen Störungen, so wie z.B. dem Klimawandel bzw. einem möglichen Versorgungsdefizit ausgelöst durch den Erdölmangel und einem schnelleren und effizienterem Ausgleich dieser Störungen, ohne das das System gleich völlig aus dem Gleichgewicht kommt)

Dieser friedliche Aktivismus sieht dann zum Beispiel so aus, dass man sich wöchentlich trifft und sich so und seine Nachbarn oder Gleichgesinnte kennen lernt um dann gemeinsam positive Visionen für die nächsten Jahre und Jahrzehnte entwickeln. Hinzu vernetzt man sich mit bereits vorhandenen Initiativen, richtet Veranstaltungen aus, startet kleine und große Projekte, isst und feiert zusammen. Jeder kann seinen eigenen, kreativen Teil dazu beitragen denn, lokale Unternehmer und die lokale Politik werden miteinbezogen, so dass ein Optimum an Ideenausschöpfung gewährleistet ist.

Es gibt weltweit ca. 670 "offizielle" Transition Towns, darunter sind auch Initiativen in anderen Großstädten wie z.B. in Bristol oder Los Angeles – in den Startlöchern stehen aber bereits viele weitere Initiativen. Natürlich gibt es auch momentane Grenzen, was dieses Konzept betrifft und so können Millionenstädte sich nicht komplett selbst versorgen, sie müssen sich mit dem Umland und der Region absprechen und arrangieren. Hier geht es auch nicht darum, sich komplett abzuschotten, sondern darum, erst mal das zu realisieren was lokal und regional möglich ist, um dann bei Bedarf auf überregionale Ressourcen zurückzugreifen.

Die wichtigsten Themen der Transition-Town´s stehen für:

  • Eine Wende in der Landwirtschaft 
    Gartenwirtschaft in der Stadt, Erläuterung des Permakultur-Gedankens unddessen praktische Umsetzung, das Pflanzen von Obstbäumen und Nutzpflanzen im Bezirk, enger Vernetzung mit den Landwirten im Umlan der einzelnen Städte und der Nutzung nachwachsender Rohstoffe (NaWaRo) als Werkstoffe um langlebige Produkte daraus herzustellen.
     

Durch gezielten Ausbau regenerativer Energien. Von Solaranlagen über kleine Windkraftanlagen auf Dächern, Biogas aus Bioabfällen bis hin zu intensiven Energiesparmaßnahmen.


Hier eine Auflistung einiger bereits bestehender Transition Towns:

· Energiewende-Initiativen Berlin
· Transition Town Bielefeld
· Transition Town Dresden
· Transition Town Hannover
· Transition Town Hamburg
· Göttingen im Wandel
· Transition Town Leipzig
· Kiel im Wandel
· Transition Town Osnabrück
· Transition Town Initiativen Allgäu
· Transition Town Freiburg
· Transition Initiative Witzenhausen
· Transition Town Münster
· Transition Town Mainz

Viele weitere Städte stehen bereits in der Gründung. Eine tolle Idee und für jedermann umsetzbar. Selbst wenn man erst nur mit sich selbst beginnt, sich auf ein Transition-Bewusstsein ausrichtet und kleine Schritte in diese Richtung geht. Jede Reise beginnt mit einem winzigen Schritt. Vielleicht pflanzen Sie auf Ihrem Balkon eine kleine Kräuterschale zu den Geranien, kaufen bewusster ein und achten auf die Saisonzeiten von Gemüse und Obst oder kaufen auch mal ganz frisch beim Bauern oder auf dem Wochenmarkt. Vielleicht legen Sie ein kleines Beet in Ihrem Garten an und pflanzen Tomaten und Kartoffeln und wenn Sie eigenen Kinder oder bereits Enkelkindel haben, macht es noch viel mehr Freude und Spaß selbst wenn die Kartoffelernte nur für eine Mahlzeit reicht. Mal das Fahrrad für den Weg zur Post nehmen anstatt das Auto ...oder oder oder. Es gibt unzählige Möglichkeiten auch im Kleinen, seinen eigenen Beitrag für eine gesündere Welt um Umwelt zu leisten.

Wann starten Sie? (vielleicht auch mit Ihrem Nachbarn?)


Ich habe noch ein informatives Video über das Transition Town Festival 2009 am Boxhagener Platz in Berlin-Friedrichshain gefunden. Unter anderem werden hier Beispiele für nachhaltige und gemeinschaftliche Lebens- und Handlungsweisen in der Nachbarschaft vorgestellt.


 




Noch mehr Infos rund um das Thema Transition Town gibt es hier:

www.transitionberlin.de


Bild:‚©Oliver Brunner / PIXELIO.de'
 

  • Eine Mobilitätswende
    Durch den gezielten Ausbau von Radwegen, des Öffentlichen Nahverkehrs, von Elektrocar- und Bike-Sharing, eines Solartankstellennetzes, durch den massiven Ausbau der Bahn sowie der Einstellung überflüssiger Verkehrsplanungen und Straßenbauprojekte.
     
  • Ökologisches, soziales, ästhetisches Bauen und Wohnen.Nachhaltige und basisdemokratische Stadtplanung, Wärmedämmung für alle Gebäude (auch denkmalgeschützte), Fassadenbegrünung
     
  • Einen Wandel in der Bildung
     
  • Eine gesunde Demokratie basiert auf Bildung. Direkte Demokratie eine notwendige Ergänzung der Parlamente. Sinnvolle Bildungsinhalte, ganzheitliche Bildung, lösungsorientiert und nachhaltig, damit unsere Kinder auch die Fertigkeiten erlernen, die in Zukunft wirklich von Nöten sein werden. Wir sind für eine umfangreiche Erwachsenenbildung und für Learning by Doing-Konzepte.
     
  • Eine lokale Kreislaufwirtschaft und die Rohstoffwende, CO2 binden anstatt es frei zu setzen, nämlich in Produkten aus Pflanzenmaterial, dabei geht es um die sogenannte Rohstoffwende, also die Umstellung auf lokale Agrarrohstoffe.
     
  • Die Energiewende - Aufbruch ins Solarzeitalter

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