Haben Sie manchmal auch das Gefühl, nur noch erschöpft zu sein, gar keine Lust mehr zu haben und teilweise traurig und niedergeschlagen zu sein? Was ist nur mit mir los, mag sich der ein oder andere fragen.
Vielleicht liegt es am Wetter. Dieses grau in grau, die fehlende Wärme, der verspätete Frühling, dies könnten sicherlich alles Gründe dafür sein, dass sich viele Menschen zur Zeit so ausgelaugt fühlen, aber ich denke, es steckt mehr dahinter.
In meinen Blog-Beiträgen berichtete ich immer mal wieder darüber, dass das Wetter nichts weiter als ein Ausdruck für die Energien ist, die sich im menschlichen Bewusstsein bewegen. Was bewegt sich also zur Zeit in unserem Bewusstsein, wenn man auf den verhangenen Himmel schaut, auf die fehlende Wärme und die allgemeine bedrückte Stimmung?
Wenn wir uns einen Moment Zeit nehmen und in uns hineinhorchen, still werden und uns für das öffnen, was uns unsere Seele mitteilen möchte, dann klingt es in etwas so:
Wir leben in einem noch nie da gewesenen Zeitenwandel, der insgesamt große Herausforderungen für uns Menschen, aber auch für alles Leben hier auf der Erde mit sich bringt. Viele Energien wollen sich lösen und in ein neues Gleichgewicht kommen, um ein neues Bewusstsein entstehen zu lassen und genau darin bewegen wir uns gerade. Alle nötigen „Zutaten“ für diesen Wandel sind erst seit kurzem zusammengekommen und so hat die Veränderung hier auf der Erde gerade erst begonnen. Wir sind im Anfangstadion von etwas völlig Neuem und damit erleben im Moment viele erwachende Menschen eine benötigte Öffnung hierzu, in ihrem Energiesystem.
Allgemein ist dies eine positive und wünschenswerte Entwicklung. Allerdings haben wir die Schwere und Enge des alten Bewusstseins dafür benutzt, um unsere Gefühle zu unterdrücken und nun liegen sie tief und versteckt in uns verborgen. Hinzu kommt, dass im Grunde bereits alles in uns überquillt, weil nichts mehr hineingeht. Wir sind komplett vollgestopft.
Durch diesen Wandel im Bewusstsein und die dazu gehörigen Bewegungen, teilweise auch Erschütterungen, fängt nun alles an sich zu lockern. Dies beinhaltet, dass sich zuerst das lockert, was wir am Liebsten nicht ansehen und fühlen möchten, was für uns äußerst unangenehm ist. Solche Situationen, Momente und Lebensabschnitte, sind für uns nur schwer zu ertragen. Es fühlt sich fast so an, als hätten wir etwas Geliebtes verloren und all die dazugehörigen Gefühle wie Wut, Trauer, Einsamkeit, Verlust und Leere überfluten uns auf einmal. Uns erscheint alles sinnlos zu sein.
Können wir diesen Prozess behutsam unterstützen?
Im Allgemeinen ist es nicht angenehm, wenn in uns schmerzhafte Gefühle nach oben brodeln. Zumeist sind wir erschrocken und instinktiv reagieren wir damit, dass wir uns gegen das, was da an die Oberfläche kommen möchte, wehren oder wir versuchen so schnell wie möglich in einen anderen Zustand zu wechseln, indem wir uns anstrengen, aus diesen schmerzhaften Gefühlen herauszukommen.
Je mehr wir jedoch dagegen ankämpfen und uns wehren, desto langwieriger und unangenehmer wird es. Wenn Sie persönlich etwas tun möchten, das diesen Prozess wirklich unterstützt, dann nehmen Sie sich einmal dafür die Zeit, Ihre Gefühle einfach nur wahrzunehmen. Beginnen Sie einfach damit, mit Ihnen selbst und Ihren unangenehmen Gefühlen da zu sein. Denn, alles was da ist, darf auch da sein. Werden Sie zu Ihrem eigenen Beobachter und schauen Sie was passiert.
Meistens ist es nur der Moment, nur dieser eine Moment der unseren Mut erfordert und plötzlich spüren wir, wie etwas in Bewegung kommt und im Grunde passiert nicht wirklich etwas oder zumindest nicht das, was unser Verstand uns vor ein paar Sekunden noch versucht hat einzureden.
Wenn wir in diesen schweren Momenten bei uns sind, ganz und gar bei uns selbst sind, taucht eine innere Wärme auf und wir tauchen ein, in unser eigenes Urvertrauen. Alles möchte nur fließen, einfach nur fließen, so wie ein Bach oder Fluss. Selbst wenn darin Äste oder Steine liegen, dass Wasser lässt sich nicht davon irritieren, aufhalten oder ablenken. Es sucht sich umgehend seinen Weg, fragt nicht nach dem Warum und fängt nicht an zu Diskutieren, warum denn nun dieser Stein dort liegt, sondern fließt einfach darüber oder darum hinweg.
Unsere Gefühle sind wie Wasser und sie möchten auch nur fließen. Wenn wir uns gegen sie wehren, dann bauen wir einen inneren Staudamm in uns auf und unsere Gefühle geraten ins Stocken. Sie stauen sich an, quellen auf und blockieren unser eigenes System. Wir sind dann nicht mehr im Fluss, in unserer Mitte und Kraft. Wenn wir unsere Gefühle wahrnehmen, so wie sie sind, so wie sie gerade erscheinen, ohne sie verändern zu wollen, bedingungslos und behutsam, dann verschwinden unsere inneren Staudämme und sie können wieder fließen.
Vielleicht ist dies eine Übung für Sie, wenn das nächste Mal wieder unangenehme Gefühle in Ihnen hochkommen. Werden Sie zu Ihrem eigenen Vertrauten und Beobachter.
Werden Sie weich und lehnen Sie sich zurück. Atmen Sie bewusst, sanft und weich. Trauen Sie sich das zu fühlen, was gerade da ist, denn alles was da ist, darf auch da sein.
Bleiben Sie, wenn auch nur einen bewussten Augenblick ganz bei Ihnen und all dem, was da ist und beobachten Sie, ob sich etwas verändert. Atmen Sie, wenn möglich ruhig weiter, wenn es Ihnen nicht möglich ist, so ist das auch in Ordnung. Meistens ist es nur der Augenblick, indem es sich schlimm anfühlt und wenn Sie dann ganz bei sich bleiben, beginnt die Energie wieder zu fließen und es stellt sich Erleichterung ein. Manchmal fließen dann auch Tränen ... aber auch das ist in Ordnung.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Üben und würde mich freuen, wenn Sie meine Tipps als hilfreich empfinden.
Alles Gute und liebe Grüße
Ute Kowalski
Bild: ©Ute Kowalski
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