Sollte es das Ziel von Bildung sein, die allgemeine Ausrichtung auf das Erlernen von z.B. Buchstaben, Zahlen, Lesen, Rechnen und Schreiben zu richten oder gehört hier mittlerweile viel mehr dazu? Ich erlebe seit Jahren einen Wandel an den Schulen, bunteres Lernen, abwechslungsreiches Lernen, Schreiben wie man möchte, vereinfachte Ausgangsschrift, neue Rechtschreibung, Soziales Lernen, Klassenstunden, Kopfnoten, keine Kopfnoten und vieles mehr. Manches greift, manches nicht, einiges wird klarer, manches verwirrender und auch dies sind für mich eindeutige Zeichen des Wandels.

Manchmal erscheint es so, als wüssten die Verantwortlichen nicht so recht was als nächstes ansteht, was wirklich zu tun ist, was verändert werden möchte. Manchmal höre ich Stimmen die laut werden, „Diese Kinder kann man gar nicht mehr unterrichten“, oder „Man kann gar nicht mehr richtigen Unterricht machen, abhalten oder so ähnlich“. Die Zeiten haben sich geändert, die Kinder und deren Eltern haben sich geändert, die Ansprüche sind andere geworden aber an vielen Stellen wird noch mit so viel alter Energie gearbeitet und gelehrt das man sich eigentlich nur noch wundern kann, dass es an vielen Stellen nicht mehr funktioniert.

Das Lehrprogramm funktioniert nicht, die Schüler funktionieren nicht, vereinzelte Eltern funktionieren nicht und selbst einzelne Lehrer funktionieren nicht mehr so wie sonst. Was ist passiert? Was ist geschehen?

Im Grunde nichts Schlimmes – Veränderung – Wandel ist geschehen und sucht nach neuen Sicht- und Ansichtsweisen, nach neuen Lösungen, nach neuen Potenzialen, nach neuen Umsetzungen, nach einem neuen und sensiblerem Bewusstsein. Nur der Verstand alleine bildet hier kein Fundament mehr, vieles möchte von Grund her erfahren und gefühlt werden und dazu gehört meines Erachtens auch eine soziale, spirituelle Grundlage. Wie geht das?

Gibt es Unterrichtsfächer wie, Wahrnehmung, Fühlen, wirkliches Erfahren, Bewusstsein, Frieden, Vorbereitung auf das Leben, Elternrolle, Verantwortung, Hilfe und Helfen, Gemeinschaft, Selbsteinschätzung, Grenzen setzen, Nein - sagen lernen, Ökonomieunterricht, Erdunterricht, Ressourcenunterricht, Selbstrefflektion, Schatten/Spiegeldeutung, praktische Lebenstechniken Theorie und Praxis, Transition – Übergangszeit, Globale Netzwerke, Verantwortung und Respekt gegenüber dem Planeten Erde, Miteinander, Gemeinschaft, Achtung, Offenheit für Neues, ein liebevollerer Umgang untereinander und einiges Andere mehr?

Alles braucht seine Zeit, seine eigenen Schritte, sein eigenes Bewusstsein und ein Verständnis für die globalen Zusammenhänge der Welt, der Menschen, der Tiere, der Natur und den Auswirkungen unseres Denkens und Handelns. Alles braucht seine Zeit und auch so, die Entwicklung für ein neues Bewusstsein für solche Belange. Es entsteht, gerade jetzt und das freut mich. Viele Menschen sind auf dem Weg zu einem gemeinschaftlichen Weg des neuen Miteinanders, der Eigenverantwortung und der universellen Verantwortung.

Tragen wir mit ein paar liebevollen Atemzügen dazu bei, dass diese Energien sanft und behutsam einfließen dürfen - Hier und Jetzt.

Ich danke Ihnen!


Bild:‚©S.-Hofschlaeger / PIXELIO.de'