Mehrteilige Blog - Beiträge

Spirituelle Herausforderungen Teil 1

Autorin: Ute Kowalski, 26.02.2016


Auf meinem ganz persönlichen Entwicklungsweg habe ich viele Erfahrungen mit Spiritualität und spirituellen Menschen gemacht. Es war mir möglich viel Heilung geschehen zu lassen und viel für meinen inneren Weiterentwicklungsweg zu lernen. Allerdings bin ich auch Menschen begegnet, die in diesem Zusammenhang versucht haben, ihre Macht zu demonstrieren und andere als ihren Spielball benutzt haben, um sie auszunutzen.
 
Wenn man beginnt in dieser Szene etwas genauer hinzuschauen, dann fällt es auf, dass es auch hier, wie in vielen anderen Bereichen des Lebens auch, eine Menge blinder Flecken gibt und wenn man gerade auf der Suche nach „spiritueller“ Unterstützung ist, kann das schon mal sehr verwirrend sein.
 
Was hat es auf sich mit diesen blinden Flecken? Nun, wie alles was im Geheimen ist, was versteckt wird und wie der Name es schon sagt, blind ist, möchte es nur klar in Erscheinung treten, um gesehen zu werden.
 
Gibt es eine einfache Möglichkeit in dem Wirrwarr und manchmal doch etwas nebulös erscheinenden Formen Orientierung zu finden? Ich sage Ja, das gibt es und mit meinem Blogbeitrag biete ich eine kleine Möglichkeit an, damit man sich etwas besser zurechtfinden kann.
Meins ist besser als deins – ich bin besser als du

Auf dem Weg der Spiritualität werden uns immer wieder Menschen begegnen, die von sich selbst behaupten erleuchtet zu sein. Sie stellen sich so dar, dass sie eine Phase einer Bewusstseinsentwicklung durchlaufen sind und dass sie jetzt mehr können, mehr verstehen und mehr wissen als andere nicht erleuchtete Menschen.
Das Wort Erleuchtung ist zurzeit in vieler Munde und auch hier geht der Trend dorthin, dass dieses Wort missbräuchlich benutzt oder missverstanden wird. Viele glauben, dass wenn sie lange genug einer Praxis oder einem Guru folgen, dass es eines Tages BUMM macht und sie sind erleuchtet, sprich, sie wissen alles, können alles und sind letztendliche perfekt.
 
Wenn wir uns jedoch die natürlichen und biologischen Entwicklungsprozesse in der Natur beobachten, dann werden wir feststellen, dass sich die vielen Entwicklungsphasen immer durch einzelne Schritte zeigen und das diese Schritte letztendlich alle Bereiche des Lebens mit einbeziehen.
 
Ich habe Menschen erlebt, die in einem ganz konkreten Lebensbereich große Klarheit erreicht hatten und mich dadurch sehr beeindruckt haben, doch ihr Umgang mit anderen Menschen ließ in meinen Augen sehr zu wünschen übrig. Es kann somit sein, dass jemand sehr tief und für sich authentisch mit der göttlichen Liebe verbunden ist – doch im Umgang mit der alltäglichen Welt überhaupt nicht klar kommt und vielleicht sogar depressiv wirkt.
 
Meines Erachtens gibt es einen stimmigen Weg, wenn wir die Illusion loslassen, dass es irgendwo da draußen die perfekten Menschen gibt. Menschen, die immer nur vollkommen, perfekt und fröhlich umherlaufen. Wenn wir uns dafür öffnen können, dann erkennen wir, dass jeder Mensch etwas Einzigartiges und Besonderes ist und in diesem Zusammenhang etwas zu geben hat. Wir können von jedem einzelnen Menschen lernen und hierin finde ich, liegen die wundervollen Geschenke des Lebens, jedoch sollten wir nicht vergessen, dass jeder Mensch und ich meine wirklich jeden Menschen, seine eigenen Baustellen hat. Diese Baustellen zeigen sich als seine ganz persönlichen Herausforderungen und blinde Flecken, die sich zeigen wollen und dazu dienen, sich weiter zu entwickeln.
 
Die spirituelle Szene hat ein sehr vielfältiges Gesicht und gar nicht so selten kommte es hier zu sehr viel Verwirrung. Die einen beschäftigen sich mit Channeling, die anderen mit berühmten Persönlichkeiten aus vergangenen Zeiten, mit denen sie sich verbunden fühlen und wieder andere erinnern sich an längst vergessene Zeiten, in denen sie sich erinnern, mal gelebt zu haben. All dies ist auch für mich ganz selbstverständlich, dass mit dem Beginn der eigenen Bewusstwerdung auch Erinnerungen an vergangene Zeiten zurückkehren.
 
Vielleicht haben Sie auch schon einmal erlebt, dass Sie eine tiefe Verbundenheit zu verschiedenen Zeiten oder Orten auf der Erde haben? Fühlen Sie sich an bestimmten Orten wie zuhause, obwohl im Grunde gar keine Verbindung hierzu besteht. Hatten Sie schon als Kind eine tiefe Liebe zu Rom und Italien? Können Sie sich genau vorstellen, wie es sich anfühlt zu einer ganz bestimmten Zeit zu leben oder als Ritter auf einer Burg zu leben und einem König zu dienen?
 
Das Thema ist Integration. Unsere Seele besteht aus den unterschiedlichsten Anteilen, die im Laufe der Zeit abhanden gekommen sind und nun den großen Wunsch verspüren, wieder nachhause zukehren – wieder integriert zu werden. Alle miteinander sind wichtig und haben etwas Wertvolles und Einzigartiges zu geben. Sie waren teilweise lange auf der Reise, haben viele Dinge gelernt und sind auch durch sehr schmerzvolle und leidvolle Erfahrungen gegangen. Sie brauchen ein warmes Willkommen, sie warten auf die Erlaubnis nach Hause kommen zu dürfen.
 
Meistens ist das eine sehr stille Arbeit aber es gibt natürlich auch genügend Menschen, die genau das nach Außen tragen, da sie sich dermaßen darin verstricken und glauben, eine neue Identität zu sein. Sie geben Kund, der Bruder von Jesus zu sein, die Schwester von Johann von Orleans, der Neffe von Napoleon usw. Damit erschaffen sie sich Anerkennung und scharen Menschen um sich herum, die ihnen Gehör schenken.

Was passiert mit diesen Menschen während dieser Zeit?

Sie bauen sich selbst ein Gefängnis um sich herum, denn dieses Leben ist längst vergangen und die Erinnerungen kommen zurück um integriert zu werden – nicht um in ihnen hängen zu bleiben.
 
Der Erwachungsprozess und die eigene Entwicklung können auf diesem Wege blockiert werden, denn die Gefahr in alten Geschichten hängen zu bleiben und sich in den alten Integritäten zu verstricken, ist hoch. Es wird schwierig sich davon zu trenn und loszulassen.
 
Kenn wir nicht alle Menschen, die ihre Meinung für die absolute Wahrheit halten und ihre Sichtweise mit Gewalt durchsetzen wollen? Sie sind absolut davon überzeugt, dass sie die einzig Wahren sind und dass das, was sie sagen für alle gültig ist und wer ihnen nicht folgt, der bekommt ihren Hass zu spüren oder erfährt andere schmerzhafte Konsequenzen. Wir finden sie in der Familie, in der Berufswelt, in der Politik und natürlich gibt es sie auch in der Spiritualität.
 
Es sind Menschen, die sich gerne auf ein Podest stellen und sie finden ihre Mitläufer bei jenen, die auf der Suche sind und sich unsicher fühlen. Sie verhalten sich so, als ob sie die absolute und einzige Wahrheit in sich tragen. Sie würden es anderen niemals frei lassen, sich ihre eigene Meinung zu bilden oder andere Sichtweisen zulassen.
 
Solche Begegnungen können uns natürlich stark prägen und noch mehr verunsichern, sodass wir tief in unserem Innern so erschüttert sind, dass es lange Zeit braucht, bis wir wieder genügend Vertrauen zu uns selbst aufgebaut haben, um uns wieder zu vertrauen. Es kann sich hier um Menschen handeln, die wirklich viel Wissen haben und auf uns einen tollen und imponierenden Eindruck machen, jedoch spürt man auf einer Ebene ganz klar, dass diese Menschen die Verbindung verloren haben. Die Verbindung zur Quelle – zur Liebe.
 
Was sie klare Zeichen derer, die spirituelle Machtspiele spielen?
 
Sie sind hart, überheblich, anmaßend, verurteilend, hochmütig und kalt.
 

Die Aufgabe liegt darin, wenn wir solch einem Menschen begegnen sind, zu beginnen, uns selbst wieder mehr zu vertrauen. Anstatt blind auf das zu hören was jemand anders sagt, dürfen wir lernen unsere eigene Weisheit wieder zu entdecken. Es ist wichtig wieder einen tiefen Zugang zu sich selbst und seinem inneren Wissen herzustellen, denn wir alle tragen ja alle Antworten in uns. Wir haben es nur verlernt, uns mit ihnen zu verbinden.

Bild:‚©Matthias_Paetzold / PIXELIO.de' 

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