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Die Geduld (GV)

Autorin: Ute Kowalski, 27.02.2014


Im Tao Te King (Laotse) heißt es:

15
[...]
H
ast du die Geduld zu warten,
bis dein Schlamm dich setzt und das Wasser klar ist?
Kannst du regungslos verharren,
bis die richtige Handlung sich von selbst ergibt?
[...]

Was ist Geduld?

Geduld ist meiner Meinung nach etwas, was in der heutigen Zeit nicht mehr oft zu finden ist. Viele Menschen kennen nur noch das schnelle Essen, den Smalltalk, die kurze  SMS oder oberflächliche Konversation. Niemand möchte mehr Warten, geschweige denn, länger als 1 Minute an der Kasse stehen.

Schnell muss es gehen, immer schneller und schneller. Keine Zeit, keine Geduld, keine Nerven. Viele Menschen sind bereits gereizt.

Liegt es daran, dass wir immer schneller an die Dinge kommen, die wir uns wünschen? Hier mal schnell eine Bestellung beim Pizzaservice, da mal schnell eine Bestellung per Internet usw. Wo ist sie hin, die Geduld und überhaupt, wozu ist oder soll sie wichtig sein?

Des Öfteren höre ich, "Ich will aber nicht warten". Was passiert denn sonst, wenn sie warten müssen?

Mir sind schon einige Menschen begegnet, die entweder am Postschalter, an der Supermarktkasse, beim Arzt oder dort, wo es eventuell Warteschlangen geben könnte, welche allerdings, bis auf wenige Ausnahmen überschaubar sind, die bereits nach einer kurzen oder manchmal schon bevor sie überhaupt zu Warten beginnen, anfangen nervös zu werden.

Dieser Zustand steigert sich hin bis zur Wut oder sie meckern, sitzen auf einem Stuhl und fangen an mit den Beinen zu wippen, stehen wieder auf und gehen hin und her. Manchmal versuchen sie einen auch in ein Gespräch diezbezüglich zu verwickeln und suchen nach "Mitmachern". Was ist mit ihnen los?

Ich denke, es erschrickt sie, wenn sie für einen kurzen Augenblick des Wartens - ein Nichts spüren. Es wird dann still in ihnen und sie glauben, es fehlt etwas und das suchen sie dann vergeblich im Außen. Sie könnten diese Momente auch dazu nutzen, zur Ruhe zu kommen, einen Moment das Sein zu genießen und sich wieder selber spüren. Leider leben wir in einer Zeit, die solche Augenblicke nicht wünscht, die uns immer in Bewegung sehen will, sodass wir weit weg von uns selbst sind und den Kontakt zu unserem eigenlichen Selbst verlieren.

Wir werden uns fremd und wenn Stille auftaucht, dann glauben wir sofort etwas dagegen tun zu müssen, weil wir uns ja sonst selbst spüren könnten und das macht vielen Menschen Angst. Deshalb ist Dauerbeschäftigung zu einem Volkssport geworden und wenn das nicht ausreicht, dann helfen uns Institutionen dabei, mit ihren unzähligen Vorschriften, Formularen und Anträgen.

Wie sieht es bei Ihnen aus? Kennen Sie Geduld? Können Sie sich darin üben?

Ich habe eine schöne Videogeschichte von Piggeldy und Frederick - über das Thema Geduld gefunden. Besser könnte ich es auch nicht erklären. Geduld ist auch etwas, was man nur erfahren kann. Viel Freude beim Ansehen!

Piggeldy und Frederick - Geduld
von Elke und Dieter Loewe


Dazu fällt mir noch ein sehr schöner Spruch ein:

Hoffnung ist der Inhalt des Wartens.
Die Kunst des Wartens besteht darin,
die Zeit des Wartens,
anstatt sie verloren zu geben,
seinem Leben hinzuzugewinnen.

(Peter Bamm)

Bild:©Piggeldy und Frederick / amazon.de

Hier geht es zum Buch:
Die schönsten Geschichten von Piggeldy und Frederick
von Elke Loewe (Autor), Dieter Loewe (Illustrator) 

siehe auch: Videos - Musikvideos
siehe auch: Links - Kinder - Bücher

 

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