Themenbeiträge Menschen

Bewusstsein

Autorin: Ute Kowalski, 16.08.2011


Wenn das Wetter auch unser Bewusstsein wiederspiegelt, so frage ich mich im Moment vermehrt – Was ist los? Der Himmel ist, zumindest in Deutschland, verhangen, düster, grau und es hängt eine unsagbare Schwere über allem. Warum ist das Bewusstsein so schwer, so grau, so verhangen, so düster?

Eine Antwort oder Antworten wird man nicht wirklich finden, jedoch stimmt es in soweit überein, dass das menschliche Bewusstsein sich tatsächlich in dieser Stufe des Daseins befindet und auch hierdurch seine Lernerfahrungen macht , genau so wie seine eigene Klärung durchläuft.

Ich nehme dennoch wahr, dass das Wetter aber auch plötzlich in Bewegung sein kann und der gerade noch vorhandene graue Himmel reißt auf und die Sonne scheint hindurch und erwärmt unsere Herzen. Manchmal hält dann dieser Zustand an, manchmal wechselt dieses Phänomen innerhalb von Stunden. So stelle ich mir momentan die vielen Bewusstseinaktivitäten auf unserem Planeten vor. Ein hin und her, ein auf und ab, ein kreuz und quer und oberflächlich gesehen haben manche von diesen Momenten etwas chaotisches an sich oder sie erscheinen einfach nur wie nichts – sinnlos ohne jede Logik.

Die eigentliche Bewegung dessen liegt jedoch nicht in dem Oberflächlichem das wir wahrnehmen, sondern viel tiefer. Die Kunst ist es, darüber hinauszuschauen und nicht an diesen dualistischen Begebenheiten festzuhalten. Unsere Geist ist darauf programmiert auf niedrig schwingende Dinge zu reagieren und zwar urplötzlich und sofort und so bleiben wir abermals hängen, verhaften uns in den sich immer wiederholenden Spielen von Gut und Böse, Glück und Unglück, Freude und Trauer.

Alles was geschieht soll so sein und bedarf gar nicht immer während unserer Aufmerksamkeit und unseres Einmischens. Eine Gradwanderung unseres innersten Vertrauens, unserer innersten Hingabe und Präsenz. Ein Umlernen, eine Umwandlung unserer innersten Essenz. Manchmal ein langer Weg, denn unsere alten Muster in unserem Kopf lassen uns teilweise nicht los, besser, wir lassen sie nicht los und geraten so immer wieder in unsere alten Verstrickungen und Verhaltensmuster, welche uns jedoch als Wegbegleiter zur Seite stehen. Mal ist es eine Situation, mal ein Ding, mal eine Mensch, aber alles zeigt uns im Grunde nur unseren momentanen Seinszustand auf und wir dürfen uns dem allem mit unserer Bewusstheit widmen, lernen, uns darauf einlassen, damit sein und heilen.

Es ist die tägliche Praxis damit, der tägliche Umgang der uns gewahr sein lässt. Vieles was wir gelernt haben stellte sich bereits in der Vergangenheit als für uns nicht dienlich dar, nicht angemessen aber wir sind trotzdem diese Wege gegangen. Mal unbewusst, mal bewusst und so durften wir für uns selbst erfahren, wie wir an Mut zunahmen, an Bewusstheit zunahmen und so Stück für Stück unsere Ängste und Zweifel umwandelten in unsere ganz persönliches Wissen und unsere ganz intimen Erfahrungen.

Unser Seeleweg liegt jenseits jeglicher Logik, jenseits des Verstandes. Eine zeitweise spannende wenngleich auch schwierige Reise sich wieder selbst auf sich einzulassen und dazu noch, sich ganz neu auf sich einzulassen. Viele von uns sind in dieser maskulin geprägten Welt aufgewachsen und ich finde wir haben uns tapfer geschlagen. Sicher, der ein oder andere hat Federn gelassen, aber sind das nicht auch gleichzeitig die Momente die einen selbst dazu anhielten stehen zu bleiben und auf sich selbst zu blicken?

Momente, die einem wieder die Möglichkeit gaben Dinge zu überdenken, zu überfühlen und sich wieder neu in Einklang mit seinem eigenen Weg zu bringen. Nach neuen Reccourcen Ausschau zu halten, als weiser Repräsentant zu fungieren und als Vorbild stark und klar in einer bestimmten Situation zu stehen um kleine Zeichen einer neuen Welt, eines neuen Bewusstseins zu setzen.

Ein neuer Frieden entsteht, eine neues Bewusstsein, eine neue soziale Gemeinschaft von Menschen, die sich nach mehr Ruhe und Stille, mehr Gerechtigkeit, Wertschätzung und dem natürlichen Fluss der Dinge hin zur Natürlichkeit sehnt und nicht nur sehnt, sondern aktiv miterschafft als potenzieller Mitschöpfer. Mitschöpfer sein bedeutet in meinen Augen ebenfalls Verantwortung zu übernehmen, Verantwortung für sich und sein eigenes Handeln, immer beginnend bei sich selbst.

Wenn Sie also Lust haben – beginnen Sie bei sich selbst. Was erschaffen Sie heute, morgen, übermorgen, nächste Woche?

Viel Freude beim Erschaffen – denn alles beginnt in unserem Innern.


Bild:‚©Juergen-Ackermann / PIXELIO.de'

 

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